In der Welt heimisch werden
Weit entfernt von Piagets Vorstellung eines „unreifen Wesens“, das
Schritt für Schritt seine Fähigkeiten und Fertigkeiten für das Leben
entwickelt, kennzeichnen Säuglingskompetenzen und interaktive
Fähigkeiten der Eltern und Betreuer im Dialog mit den Kindern
unser heutiges Verständnis des Entwicklungsgeschehens in den
ersten Lebensjahren.
Im zweiten Lebensjahr geht das Kind seinem angeborenen
Forscherdrang zielstrebiger nach, wenn ihm seine Bezugspersonen
die notwendige Sicherheit, aber auch die nötigen Freiräume dazu
bieten. In dieser Zeit machen die Kinder fast täglich große
Fortschritte. Sie zeigen mehr Eigeninitiative, werden immer
beweglicher und bereiten sich aufs Sprechen vor. Jedes Kind hat
seine eigene Geschwindigkeit und seinen eigenen Weg.
Auf diesem individuellen Weg möchten wir die Kinder begleiten. Für
Kinder ist Spielen der natürliche Weg, die Umwelt und den eigenen
Körper kennen zu lernen, Erfahrung zu gewinnen und Fähigkeiten
zu entwickeln. Unbewusst üben Kinder beim Spielen alle
Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie für ihren weiteren Lebensweg
benötigen.